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Solidarität - ein Gebot der Stunde

13.09.2022 Albert Leiser

Panikmache ist nicht angebracht. Niemand kann zurzeit voraussagen, dass es in diesem Winter zu einem Energiemangel kommt. Der Unwägbarkeiten sind zu viele.

Das bedeutet aber auch, dass niemand mit Sicherheit ernsthafte Schwierigkeiten ausschliessen kann. Diese könnten jeden von uns auf ganz andere Art und in völlig unterschiedlichem Ausmass treffen. So heisst es, in der Stadt Zürich werde der Strom nicht teurer, während bei anderen Werken mit Erhöhungen von bis zu 40% zu rechnen ist. Der Zürcher Gaspreis wird nun wieder leicht gesenkt, hatte sich vorher allerdings mehr als verdoppelt. Wer mit Sonnenkollektoren heizt, dem kann der Gaspreis eh egal sein. Wen es wie trifft, hängt also von vielen Faktoren ab.

Das grösste Problem könnte aber gar nicht bei der Teuerung der Energie liegen, auch wenn Preissteigerungen natürlich schmerzhaft sind. Wirklich problematisch würde es, wenn Gas oder Strom in irgendeiner Weise rationiert werden, insbesondere die Industrie zurückgefahren werden müsste. Das könnte dann wirklich für alle Unannehmlichkeiten nach sich ziehen, neben denen es als Bagatelle erscheinen würde, in der Wohnung einen Pullover statt ein T-Shirt zu tragen. Betroffen wären dann auch jene, die mit dem Einbau einer Wärmepumpe vorgesorgt zu haben glaubten und ja auch tatsächlich weitsichtig gehandelt haben. Was ich sagen will: Es ist nicht der Zeitpunkt, mit dem Finger auf diejenigen zu zeigen, die weniger gut auf eine Energienotlage vorbereitet sind. Klüger ist es, wenn jetzt jeder das für ihn Mögliche tut, damit die Notlage gar nicht erst eintritt.   

Was man alles tun kann, um Energie zu sparen, muss ich hier nicht aufzählen. Wer dazu bereit ist, findet in den Medien oder  beim Googeln zahlreiche Tipps. Definitiv fehl am Platz ist die Ausrede, ‚das bringt doch nichts‘. Klar braucht eine einzelne Glühbirne oder der Standby-Modus des PCs praktisch keinen Strom, aber in der Summe fällt es halt doch ins Gewicht. Wenn jeder sein bisschen beiträgt, schmerzt es niemanden ernsthaft und könnte Schlimmeres verhindern. Wenn das kein Grund ist, es zumindest zu versuchen.